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Fünfzig Jahre ist der Deich sträflich vernachlässigt worden
Die Podiumsdiskussion war sehr informativ, wobei die Beiträge des amtierenden Deichgrafen Klaus Wolandewitsch herausragten. Ergänzend zu den Ausführungen muss gesagt werden, dass eine Verbreiterung der Ihme zwischen der Brücke am Schwarzen Bären und der Leinaubrücke von Nöten ist. Dieser Zustand ist schon seit 1964 bekannt und ist seit dem vor sich her geschoben worden. Vordringlich sind jedoch meines Erachtens die Sanierung des Ricklinger Deiches im nördlichen und südlichen Bereich und eine Verdichtung der vorhandenen Substanz. Seltsamerweise stehen für den Umbau des Ricklinger Stadtweges Gelder zur Verfügung, die für eine Deichsanierung sehr viel sinnvoller angelegt wären. Die zuständige Verwaltung, für die als oberster Dienstherr Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg zuständig ist, zog kurzfristig die Teilnahme an der Veranstaltung mit dem Hinweis zurück, es handele sich um eine Wahlkampfveranstaltung. Dies zeigt mit welcher Ignoranz die Landeshauptstadt Hannover diesem Problem begegnet. Fünfzig Jahre ist der Deich sträflich vernachlässigt worden und heute drückt man sich davor den anwesenden Bürgern Rede und Antwort zustehen - feine Sitten von Personen, die von unseren Steuergeldern entlohnt werden. Unser Bezirksbürgermeister Werner Bock hat wenigstens versucht, so weit es ihm möglich war, die Fragen die normalerweise an die Verwaltung gestellt werden müssten, zu beantworten. Das Hochwasser am 3.1.2003 hat mit aller Deutlichkeit gezeigt, dass am Ricklinger Deich nunmehr vordringlich gehandelt werden muss. Hätte das Wasser noch zehn Tage länger auf den Deich gedrückt, wäre meines Erachtens ein Deichbruch im Bereich des Möglichen gewesen. Wer das Hochwasser von 1946 noch vor Augen hat, weiß, welche Schäden nicht nur für Ricklingen sondern für einen Großteil der Innenstadt in Betracht gezogen werden müssen. Letztlich möchte ich darauf aufmerksam machen, dass der Deich nicht nur aus Erdreich besteht, sondern - was auch Augenzeugen bestätigen - auch aus Bauschutt. Wer sich in der Broschüre "50 Jahre Ricklinger Deich" das Bild des LKWs, der gerade Material aufschüttet, genau angeschaut, wird feststellen,dass es sich hierbei nicht nur um Erdreich handeln kann. Artikel: Erich-Peter Potthoff, 1. September 2005 Mehr über die Podiumsveranstaltung auf Fidele Dörp: Der Ricklinger Wall Aktualisiert: 08.09.2005 |
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